Reisen

Sportlich durch den Winter

Haus im Schnee

Wie läuft es bei Dir so in Sachen Wintersport? Zugegeben, meine Motivation für Bewegung hat in diesem Winter sehr nachgelassen. Meinen Schrittzähler ignoriere ich und immer wieder finde ich neue Ausreden, meine Gymnastik zu verschieben. Also, Winter und Sport – geht das überhaupt?

Gesunder Wintersport

Mein Hausärztin sagt immer: Gehen Sie an die frische Luft! Bewegung im Grünen ist so wichtig für die Erholung. Genau, frische Luft ist gesund, soweit nichts Neues, oder? Vor allem in den Bergen und in Waldregionen ist die Luft wegen der geringen Luftverschmutzung eine Wohltat.

Nature deficite Disorder – so heißt das, wenn man den Bezug zur Natur verliert. Dieses Phänomen geht mit dem weltweiten Trend der Urbanisierung einher. Kaum einer hat noch einen Garten vor der Türe und umso dringender braucht es Angebote für Bewegung im Grünen, denn der Stand der Forschung sagt schon heute: Feinstaub ist nicht gesund, also Leute, geht in den Wald! Frische Bergluft, Luft an Wasserfällen und in Wald und Flur sind weniger mit Schadstoffen verschmutzt und deshalb so wichtig für ein langes Leben.

Besondere im Winter ist es wichtig, auch mal während des Tages raus zu gehen. Denn selbst an einem trüben Wintertag ist die Lichtstärke stark gesundheitsfördernd. Man sagt, dass etwa 60 % der Bevölkerung einen zu geringen Vitamin D Spiegel hat, weil sie sich zu wenig in der freien Natur aufhalten. Also Leute, raus ins Grüne mit Euch!

Farbenfreundin in Tirol

Natur ist gesund

Wandern, Spazierengehen oder Laufen auf dem Stepper – es gibt so viele Möglichkeiten, auch im Winter in Bewegung zu bleiben. Doch was ist nun wirklich gesund? In der Silvester-Ausgabe der FAZ konnte man einen Bericht über das Waldbaden lesen. Genau, es gibt tatsächlich groß angelegte Forschungsprojekte, in denen die positive Wirkung von guter Luft, von Waldgrün und der Natur im allgemeinen erforscht wird. Dr. Arnulf Hartl erklärt in dem Interview mit der FAZ die positive Wirkung von körperlicher Anstrengung im Wald bzw. im Grünen.

Naja, nun bin ich kein Mensch von Statistik und Forschung, sondern weiß aus eigener Erfahrung, dass es sich einfach gut anfühlt, die Lungen mit frischer Luft, am besten Waldluft, zu füllen. Doch wenn es dem Weltfrieden dient, dann lasst es uns erforschen!

Das Forscher-Team rund um Dr. Arnulf Hartl traf ich nun in den Kitzbüheler Alpen, genauer, im Hotel Explorer in Sankt Johann in Tirol, und ich hatte die Möglichkeit, mehr über den Gesundheitstourismus in den Alpen zu erfahren. Wir hatten viel Spaß und durften die positive Wirkung von Wald, frischer Luft und aktiver Bewegung gleich selbst ausprobieren.

Doch – es ist nicht alles gesund, was als gesund verkauft wird und Wintersport ist nicht gleich Wintersport. Bei über 200.000 Sportunfällen im Jahr in den Alpen muss man sich das schonmal genauer ansehen.

Für uns untrainierte Flachländer ist Snowboarden oder Skifahren eine starke körperliche Belastung und wohl auch deshalb sind die Kliniken in den Wintersport-Regionen immer gut ausgelastet.

Es geht also darum, einen Wintersport zu betreiben, der uns in Bewegung hält, aber nicht überbeansprucht. Dieser Aspekt ist gerade für die sogenannten Best-Agers, also für die nicht mehr so ganz Jungen, sehr wichtig. Eine solche Wintersportart, die auch immer beliebter wird, ist das Ski-Wandern und dazu wurde nun eine Forschungsreihe gestartet.

Skiwandern ist gesund

Die Forschungen zum Gesundheitssport sind noch im Gange, doch man kann heute schon sagen, dass körperlich aktive Menschen ein geringeres Risiko aufweisen, chronische und schwerwiegende Erkrankungen (z.B. Bluthochruck, Depression, Diabetes, Herzkrankheiten, Schlaganfall etc.) zu entwickeln.

  • Ein Aufenthalt in Höhen zwischen 1.500 und 2.000 Metern wirkt sich nachhaltig positiv auf die Gesundheit aus.
  • Allergene (Pollen, Schimmelpilze etc.) werden in den alpinen Höhen deutlich weniger
  • Das Blutbild sowie der Fett- und Zuckerstoffwechsel verbessern sich
  • Der systolische Blutdruck wird signifikant reduziert
  • Die Höhe hat eine positive Wirkung auf die Schlafqualität, den Puls und das allgemeine Wohlbefinden. Energielosigkeit, Unkonzentriertheit sowie körperliche Beschwerden nehmen ab.

Berge machen glücklich und gesund

Mir persönlich reicht mein Bauchgefühl als Nachweis für die Gesundheitsförderung. Wenn man aber eine künstliche Hüfte oder ein operiertes Knie hat, möchte man vielleicht vorher wissen, ob das nun wirklich gesundheitsfördernd ist und nicht womöglich die Gelenke überbeansprucht.

Das Forscherteam rund um Dr. Arnulf Hartl untersucht nun an einer Gruppe von Probanten in Sankt Johann in Tirol die gesundheitsförderne Wirkung von Skiwandern, gerade nach Knie-Operationen etc. In einer Diskussionsrunde mit anderen Medienvertretern hatten wir in Sankt Johann in Tirol die Möglichkeit, die Arbeiten von Winhealth im Detail kennenzulernen. Winhealth ist ein von der EU gefördertes Projekt in den Tiroler Alpen, in Zusammenarbeit mit den Regionen Salzburg und Friaul-Julisch Venetien, das das Ziel hat, wissenschaftlich fundierte gesundheitstouristische Winterangebote mit den regionalen Ressourcen zu entwickeln.
Gut so. Irgendwann schickt mich dann vielleicht meine Krankenkasse auf Rezept in die Berge!

Übrigens, wusstest Du, dass eine Schneeflocke mit durchschnittlich 5 h/km zur Erde fällt?

 

Fotocredits:
. WINHEALTH
. Standortagentur Tirol
. Nikola Jandric
. Florian Kreis

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