Erinnerst Du Dich an die Filmszene in „Sex and the city“, als Samantha bei der Einreise all ihre Pillen, nämlich Nahrungsergänzungsmittel, abgeben musste? Ja, je älter desto mehr Pillen und Dragees. #over50 hat so seine Tücken und auch mein Badschränkchen füllt sich mit Tuben, Döschen und Mittelchen, für all die Wehwechen im Alltag. Denn, Altwerden ist nichts für Feiglinge!
In den Medien ist das Thema Alter immer wieder Thema und deshalb soll es auch im Happy-Blog darum gehen, weil, auch over50 gibt’s noch happiness.
Überall wird #over50 jetzt thematisiert. Wir Frauen können stolz sein, denn die Medien und die Werbung haben uns entdeckt. Offenbar gibt’s bei uns was zu holen – wir, die solventen, emanzipierten Frauen, die jetzt langsam ins „gewisse Alter“ kommen, genau, alt werden, nennen wir das Kind doch beim Name, weil: Nix da „50 ist das neue 30“, das habe ich mit 40 auch noch geglaubt, doch hat man die 50 dann erreicht, weiß man eigentlich, dass dem nicht ganz so ist.
OK, es hat sich in den Jahren vieles verändert, die Stones stehen auch mit über 70 noch rockig auf der Bühne, auch bei Frauen sind graue Haare erlaubt. Zumindest manchmal und dann sind die „Grauen“ sogar „hip“. Sportlich und schlank sind wir meist eh schon, denn „man“ achtet ja auf sich. Gegen die Beschwerden sollen wir von unserem guten Gehalt die vielen jung-erhaltenden Mittelchen kaufen, für mehr Jugendlichkeit, Fitness und Sexiness. Es ist ein Milliardengeschäft, denn immerhin sind bald über eine Milliarde an Frauen in dieser Lebensphase und damit steckt da viel Geld drin.
Altwerden ist nichts für Feiglinge – das hat schon meine Mutter gewusst. Im Grunde ist es ja schön, dass es das Thema in die Medien geschafft hat und man damit auch viel mehr Informationen erhält und jede Frau sich damit das Passende raussuchen kann: Oma werden, Grau werden, Frührentner werden, Menopause bewältigen, Krankheiten bewältigen etc. pp. Jede hat so ihre Themen damit.
Die Uhr dreht sich weiter
Wir kommen nicht drumherum und müssen uns damit abfinden, jede Minute älter zu werden. Schon seit Beginn des Beitrags sind 5 Minuten vergangen, ja, die Uhr dreht sich und dreht sich und die Zeit ist nicht aufzuhalten und in jeder Sekunde sterben rund 1,8 Menschen und so dreht sich auch unser Leben und irgendwann sind wir noch älter und noch älter und irgendwann sind wir dann gar nicht mehr da. Ups. Also jetzt schnell daran denken, das Leben aktiv in die Hand zu nehmen!
Kennst Du den Film: Wer früher stirbt ist länger tod? Ein witziger, deutscher Film. Genau, denn wir leben nicht ewig und auch, wenn dieser Filmtitel nun auch keine Lösung sein sollte, möchte ich damit vor Augen führen, dass es keinen Ausweg gibt und den Weg dahin sollten wir uns so angenehm und gesund wie möglich machen. Schaut man sich die Unfallstatistik an, könnte es sogar morgen schon „rum“ sein. Doch, sieh es positiv, denn dann kommst Du um die Wechseljahre rum. Ja, wer jung stirbt, spart sich das Altwerden… hat also auch Vorteile, früh zu sterben. Doch eigentlich wollen wir das auch nicht.
Im „gewissen Alter“ gibt es ja auch Vorteile: Die viele Erfahrung, das Selbstbewusstsein, kein Ausbluten und keine Verhütung und vieles andere mehr. Im Alter von Dreißig wusste ich noch nicht so viel und hatte wenig von meiner straffen Haut. Inzwischen weiß ich ziemlich Bescheid, hab viel erlebt und gearbeitet. Hey, ich bin sogar bei Amazon als Autorin gelistet und außerdem ist meine Rente so gut wie sicher. Warum sollte mich also irgendwas umhauen? Ebent. Seufz, aber klar, Altwerden ist nicht nur spaßig. Doch lass uns versuchen die Beschwerden im Griff zu behalten.
Besonders Frauen machen im Laufe ihres Lebens einige Veränderung mit. Da hat die Natur für reichlich Ups and Downs gesorgt, denn leider bringt die Fruchtbarkeit das so mit sich. Über 50 ist Schluss mit der Fruchtbarkeit und der Körper verändert sich. Toi toi toi, mich hat es bisher noch nicht so stark erwischt und ich hoffe, zu dem Drittel der Frauen ohne große Beschwerden zu zählen. Trotzdem will ich ein paar Tipps weitergeben, über die ich bei der Recherche gestolpert bin.
The Menopause Revolution
Auf Instagram habe ich eine Community-Seite entdeckt, die ganz locker alle möglichen Lifestyle-Themen für Frauen über 50 zusammenstellt: Die Alte. Von Schminktipps Ü50 bis zu ernsten Themen wird alles mal angesprochen und Empfehlungen gegeben. Immerhin, ich bin ja froh über jedes Medium, dass das Thema aktiv und positiv aufgreift.
Auch in den Öffentlich-rechtlichen gibt es nun Dokumentationen und man versucht zu informieren, komisch zwar, dass ein Mann das Ganze moderiert, aber wir sind ja voll divers und eMANzipiert. Etwas tiefer hat man die Recherche in diesem Beitrag zum Thema Gynäkologie und die Tabuthemen recherchiert. Spannend und unbedingt sehenswert ist die Doku auf 3sat mit dem Titel: „Sichtbar, stark und selbstbewusst – Die Revolution der Frauen über 50“ von Constanze Grießler und Franziska Mayr-Keber. Das macht Mut und schenkt ein Lächeln auf die Lippen. Die Moderatorin Katja Burkard spricht auch im Podcast Tacheles und viele andere Frauen berichten ebenfalls, unter anderem die Porno-Produzentin Simonian. Von Doris Dörrie gibt es die Serie „Klimawechsel“, die auch sehr sehenswert und klasse ist – einfach mal reinschauen!
Jippie, happy into the Menopause
Ebenfalls sehr informativ ist der Internetauftritt von xbyx – women in Balance mit viel Informationen und Ernährungs-und Lebenshilfe-Tipps. Doch ja, die wollen halt auch ihre Mittelchen verkaufen und ob die helfen? Wer weiß das schon, dazu ist das Startup noch zu jung, als dass ich das einschätzen könnte. Das muss auch jede selbst herausfinden, denn es gibt nicht DAS Mittel. Jede Frau reagiert anders (man sieht ja an der Homöopathie-Debatte, dass das bei jeder anders wirkt…). Lies auch hier, Sonja Schiff ist Expertin für’s Älterwerden und bietet Kurse dazu an.
Meine TCM-Ärztin hat mir mit Tipps zur Ernährung schon immer gut geholfen. Auch hier ist beim Thema Menopause das Credo: Bewegung und dazu auch Entspannung, selbst gekochtes Essen mit viel Gemüse und kein oder wenig Alkohol. Dazu gibt es bei Beschwerden das eine oder andere Kraut (zum Beispiel Release constraint und andere):
. Mönchspfeffer (Agnus Castus lat.) hilft ganz vielen Frauen in meinem Freundeskreis
. Yarsin, ein Johanniskraut-Präparat, gegen Winterdepression
. Yamswurzel hilft auch oft bei PMS und Wechseljahrsbeschwerden
. Chinesische Kräutermischungen je nach Bedarf
Gut, wem Kräuter helfen, denn es hat garantiert keine Nebenwirkungen und ist bezahlbar. Wenn nicht, dann muss vielleicht die Pharma-Industrie helfen. Recht bekannt ist die Wiesbadener Frauenärztin Sheila de Liz, die auch eine Hormon-Beratung anbietet. Klar, wenn der Hormonspiegel sinkt, kann man ihn künstlich wieder auffüllen. Klingt logisch und vielen Frauen hilft eine Hormontherapie, doch mein Weg ist das nicht. Das Thema Hormone ist ja auch bei der Verhütung umstritten und Hormone werden auch nicht immer vertragen.
Alternativ gibt es bioidentische Hormone, doch auch die helfen nicht jeder Frau bei Ihren Beschwerden. Manche sagen, Hormone seien im Verdacht, krebserregend zu sein und ganz ehrlich, ich habe nicht umsonst mit dem Rauchen aufgehört um mich dann heute dieser Gefahr auszusetzen. Andererseits, ich trinke auch Alkohol, obwohl es ungesund und vielleicht krebserregend ist. Kurzum – zu Risiken und Nebenwirkungen frag bei Deiner Arztpraxis oder Deiner Apotheke.
Forschen für Frauen statt Gendern
Es gibt auch Frauen, die richtig leiden und wo offenbar nichts hilft. Die Hormon-Umstellung bei Frauen ist nicht zu unterschätzen. Angefangen von Osteoporose oder Migräne und andere Schmerzen – wenn dann nichts hilft, macht das schon Angst. Die Medizin, also die Forschung, hatte die Frauengesundheit lange nicht im Fokus. Auch wurde zu den Wechseljahren nicht ganz so viel geforscht wie zu Themen, mit denen man so richtig Geld verdienen kann, von daher ist Vieles in dem Bereich noch unklar. Für den Prozentsatz an Frauen, die richtig leiden und wo kein Mittel und auch kein Hormon hilft, bleibt offenbar nur der Griff zu Schmerzmitteln. Das finde ich hart, deshalb rufe ich: Mehr Frauen braucht die Forschung!
Als ich das erfahren habe, wurde ich ärgerlich, denn was hilft dieses nervige Gendern, wenn sich an dem naheliegenden, nämlich an unserer Frauengesundheit, kaum etwas ändert? Also, liebe Frau Gerster & Co – unterstützt lieber die Forschung zur Frauengesundheit (statt uns mit Gendern, lästigen Doppelpunkten und Sprechpausen zu nerven, denn das hilft keiner! Nein, weder hier noch in der restlichen Welt).
Haste was machen lassen?
Alt werden wir mit jeder Pore. Genau, denn wir werden nicht nur im Gesicht runzelig, sondern auch an den Knien und an den Armen. Von den Falten soll nun die Rede sein. Das kann schon nervig sein und keine der Methoden will ich hier verteufeln, egal ob OP oder Droge, denn das darf jede selbst entscheiden. Doch will ich in Erinnerung rufen, dass es beim Altwerden kein Zurück gibt. Die Uhr dreht sich unaufhörlich.
Mein Lebensmotto ist seit jeher „Bio“, also versuche ich, auch mein Altwerden mit natürlichen Mitteln zu bestreiten – bis zum bitteren Ende. Und das Schöne ist ja, dass Bewegung und gute Ernährung nicht nur Innen Gutes bewirkt, sondern damit auch das Aussehen positiv beeinflusst wird: Haut und Haare, Körperspannung und Gewicht. Das ist schon mal die halbe Miete, oder? Wenn ich vom Yoga oder Jogging nach Hause komme, sehe ich jedenfalls besser aus, als wenn ich nach einem stressigen Tag am Bildschirm in den Spiegel schaue. Was folgen wir daraus? Genau, geh mehr raus und beweg Dich
Tanze durch’s Leben!
Lasst uns die tägliche Bewegung auch als Tanz durch den Alltag bezeichnen, denn es soll ja auch Spaß machen und naja, zugegeben, es ist auch billiger als Botox. Fange ich links mit Botox an, ist’s schon wieder abgebaut, sobald ich rechts angelangt bin und dann waren wir erst bei der Stirn, was mach ich dann noch mit dem Rest? Ebent.
So viel Geld kann ich gar nicht ausgeben, dass das Ergebnis zufriedenstellend sein würde. Also kümmere ich mich um das, was da ist und hege und pflege mich. Alternativ gibt es auch Face-Gym, das wird immer wieder auch im benachbarten Yogastudio mymooves angeboten. Probier es aus und lass nichts unversucht, damit es Dir besser geht.
Unser Körper ist nicht für 100 Jahre gebaut worden und deshalb fängt die Haut schonmal an zu runzeln und die Knochen knacksen vielleicht schon. Klar, wir können alles glattziehen, doch was bringt’s? Die Zeit läuft und weil mir das Innere viel wichtiger ist als das Äußere, und ich möglichst lange Spaß am Leben haben möchte, lege ich meinen Fokus auf die Gesunderhaltung:
Erstens Sport, zweitens Bewegung und drittens Fitness
Bewegung ist das A und O. Meine Krankenkasse sagt, dass unser Bewegungsapparat für viele tausend Schritte zu Fuß ausgelegt ist. Zumindest 10.000 Schritte am Tag sollten es also sein, um den Stoffwechsel und die Muskulatur auf Trab zu halten. Deshalb sind die Schrittzähler inzwischen auch so beliebt, um einem das Gefühl für die geleisteten Schritte pro Tag zu geben. Bewegung kannst Du Dir kostenlos und immer und immer wieder, bei jedem Wetter gönnen. Lauf zur Arbeit, zum Kino und zum nächsten Baum und wieder zurück und genieße es, wie Du laufen und springen kannst! Irgendwann wird das nicht mehr gehen und das wird fürchterlich. Als ehemals pflegende Angehörige habe ich schon oft den Rollstuhl geschoben und kenne das Innere einer Pflegestation… das hat mich sehr daran erinnert, wie wichtig Gesundheit ist und besonders wichtig das selbstbestimmte Gehen (auf den eigenen Füßen).
Auch wichtig, die Ernährung. Das muss ja gar nicht in einer Diät und Extremismus ausarten, sondern gemeint ist damit eine ausgewogene Ernährung mit guten Fetten, wenig Fleisch und viel Gemüse und vor allem Spaß an der Sache, dazu gehört dann auch mal ein Glas Wein oder Champagner. In Bezug auf Ernährung fällt mir noch ein Tipp ein. Während ich bislang ein Alles-Esser war, ist mein Magen oder die gesamte Verdauung nicht mehr so gut. Dann kann es schon sein, dass ich ein Restaurant-Essen nicht vertrage und die Nacht über „kopf stehe“. Meine Lösung: Apfelessig. Genau, ein Schluck Apfelessig mit Wasser verdünnt wirkt Wunder und wird häufig zum Abnehmen empfohlen. Bei mir regt es wunderbar die Magensäfte an und unterstützt den Magen bei der Arbeit und vermeidet Sodbrennen oder Völlegefühl.
Sollte man im Alter den Alkohol nicht mehr gut vertragen, dann ist das auch kein Problem, denn es gibt zuhauf wohlschmeckende Alternativen. Angefangen vom alkoholfreien Spritz über alkoholfreie Biere und andere spannende Mixgetränke ohne Alkohol. Es gibt sogar Wein ohne Alkohol und gerade am Abend tut ein wohlig warmer Tee so gut.
Für mich sind Botox uninteressant, denn es geht mir um die gesunderhaltenden Dinge, die mir im Inneren gut tun, also Kräuter und Nahrungsergänzungsmittel, die das Leben gesundheitlich leichter machen. Das Äußere ist nicht so mein Thema. Und wenn es die Hormone sind, die Dir gut tun, ist das auch in Ordnung, das ist so individuell.
Schlaflos in der Nacht
Schlafprobleme haben bereits junge Menschen, doch im Alter wird es noch mehr. Mein Tipp: Lavendelspray für’s Kissen, das beruhigt und duftet, ebenso ganz wunderbar ist ein Zirbelholz-Kissen und obendrauf noch eine Pastille aus Hopfen und Baldrian. Auch ein Gute-Nacht-Tee und beruhigende Atemübungen sind wohltuend und lassen Durchschlafen. Manchmal trinke ich auch ein Glas Bier. Genau, gegen Schlafstörungen hilft ein Glas warmes Bier, das ist ein altes bayerisches Heilmittel. Eine sogenannte Schlafhygiene wird ebenfalls empfohlen, so nennt sich regelmäßiges zu Bett gehen, kein TV und kein Handy. Doch ehrlich gesagt mach ich das nicht, denn ich lese Zeitung und Buch auf dem Handy, deshalb brauche ich das Ding neben dem Bett und immer aufgeladen. Sollte ich in der Nacht nicht zur Ruhe kommen, hilft mir Lesen total (Buchtipp: Nick Hornby „Just like you“ und alle anderen Bücher von ihm, er macht einfach schöne Gedanken).
Und wenn man partout nicht einschlafen kann: So what, einfach aufstehen! Lass uns die Nacht zum Tage machen: Tanzen morgens um drei, Yoga im Mondlicht, Frühstück um 5 im Bett, Jogging at night, Bügeln nach Mitternacht etc. Warum nicht? Denn statt Dich zu quälen und im Bett zu wälzen, nutz die freie Zeit. Am frühen morgen habe ich oft die besten Einfälle und hey, man kann wunderbar den Sonnenaufgang genießen, denn schlafen kann man ein anderes Mal. In diesem Sinne – eine gute Zeit!
P.S.
Heiße Filmtipps für den Jahreswechsel gibt’s auch frauenfreundlich (siehe Link). Und für nächstes Jahr der Hinweis, es gibt inzwischen sogar einen Jahrestag: Am 18. Oktober ist der „Tag der Menopause“