Kurz vor Ferien-Beginn stelle ich mal die Frage in die Runde: Wie bereitest Du Dich eigentlich auf eine Urlaubsreise vor? Wie macht man das am besten oder muss man sich überhaupt vorbereiten? Reicht es nicht einfach, in Urlaub zu gehen/fahren/fliegen?
Klar, Urlaub ist alleine schon klasse, aber vielleicht willst Du vom Land und den Leuten auch etwas erfahren, statt nur auf der Sonnenliege zu liegen. Genau, und egal ob Kurzreise oder längere Rundreise, ein Urlaubsziel ist zunächt ein unbekannter Fleck und deshalb macht es schon Sinn, sich im Vorfeld ein bisschen zu informieren: Welche Sprache spricht man, was sind die kulinarischen Spezialitäten oder welche kulturellen Highlights bietet das Ziel oder für was ist der Ort besonders bekannt. Mir im Vorfeld über die Urlaubsregion zu informieren, bedeutet für mich auch Reise-Vorfreude. Ich tauche dann schon vorher ein bisschen ein in das Land und freue mich, es bald in Wirklichkeit zu erleben.
Neben Reiseführer in Buchform lese ich verschiedene Blogs und auch mal einen inspirierenden Zeitungsbericht. Zur Orientierung in der Reiseregion hilft mir Google Maps und vielleicht auch mal ein Stadtplan. Jede touristische Region hat inzwischen auch eine App, die man sich aufs Handy laden kann, damit an unterwegs aktuelle Tipps erhält (wenn das Netz gut ist), man sich über Öffnungszeiten oder Eintrittskosten einzelner Stätten informieren kann.
Wie machst Du das – im Urlaub oder davor?
In den letzten Jahren war ich zu einigen Kurzreisen unterwegs: Holland, Sardinien und Sizilien und für jede Destination hatte ich freundlicherweise vom Michael Müller Verlag den entsprechenden Reiseführer zur Verfügung gestellt bekommen. Hier habe ich schon die nächsten auf dem Nachttisch liegen: Für die Cote d’Azur und die Bretagne. Dann noch für den Kurztripp nach Rom und Ischia. Ja, es gibt einiges nachzuholen, oder?
Die blauen Bücher im DIN A5 Format kennt man, denn sie sind gefühlt schon immer auf dem Markt. Neuerdings gibt es auch für einige Städte die City-Guides mit dem Titel Stadtabenteuer. Diese Reihe zu weltweiten Metropolen, hat sogar den ITB BuchAward in der Kategorie: Beste neue Reisebuch-Reihe erhalten. Kurzum, Reiseführer sind immer noch aktuell und werden offensichtlich gerne gekauft und gelesen.
Doch das Reisen hat sich stark verändert, Internet gibt es fast überall und auch Reiseblogger bieten umfangreiche Tipps für die Riesevorbereitung. Manchmal will man vielleicht auch nur ein Taschenkalender großen Reiseführer statt einen Schmöcker mit zweihundert Seiten, in dem sogar die politischen Rahmenbedingungen des Urlaubslandes besprochen werden. Ich frage ich mich dann also – wie soll ich’s machen und welche Informationsquellen sind nun die besseren bzw. welche Reiseführer eignen sich am besten.
Vorfreude mittels Reiseführer?
Ein bisschen will ich mich schon auf das Reiseziel vorbereiten (wegen der Vorfreude). Also was jetzt: Ein dickes Buch kaufen, das am End doch komplett veraltet ist, wenn ich losfahre und dann mag ich die Tipps des Autors vielleicht gar nicht , weil zu hochpreisig oder zu kulturlastig oder einfach langweilig? Also nur ein Bildband? Ich überlege. Habe ich jemals ein Hotel oder Restaurant aus einem Reiseführer angesteuert? Ganz ehrlich? Nein! Es ist entweder nicht mein Geschmack oder nicht meine Preisklasse. Ganz anders jedoch bei den Blogger-Tipps oder einem Magazin-Beitrag (die Süddeutsche hat einen schönen Reiseteil ebenso die Zeitschrift GEO Saison). Dort hole ich mir viel Information und probiere es vor Ort auch wirklich aus.
Reiseführer sind für die Vorfreude
Für die Vorfreude und die Reise-Vorbereitung nutze ich gerne einen Reiseführer. Schwarz auf weiß steht dann da sehr detailliert beschrieben, wo man hingehen soll, wie lange generell in diesem Land die Geschäfte geöffnet haben, wo kann man die Tickets erwerben und wann der berühmte Aussichtsstum eigentlich gebaut wurde. Das darf dann gerne ein ausführlicher Schmöcker sein, am besten noch mit vielen Bildern und Kartenmaterialien. Oftmals bleiben die Reiseführer dann aber zuhause, denn manchmal ist das Buch nur zur Vorbereitung und Einstimmung auf das Reiseziel da. Reist man nur mit Handgepäck, ist ein Buch zu viel (weil, Reisen mit leichtem Gepäck). Inzwischen überlege ich daher, mir den Reiseführer nur in der Bücherei auszuleihen und es nach ein paar Wochen wieder zurück bringen – Thema Ressourcenschonung. Denn vor Ort schau ich selten in den Reiseführer, denn dann lass ich mich gerne mal treiben. Andererseits – ich mache mir auch gerne Notizen und dann muss es das eigene Exemplar sein.
Oft habe ich auch schon festgestellt, dass die im Reiseführer aufgeführten Öffnungszeiten gerade mal nicht gelten, weil es gerade einen Streik oder Bauarbeiten gibt… es gibt soviele Gründe. Klar, das Buch war ja auch mindestens ein Jahr vorher geschrieben worden und in Palermo werden die Öffnungszeiten eher kurzfristig entschieden und auch die Spanier lassen das eher den Sonnenstand entscheiden, ob nun geöffnet ist oder nicht. Kurzum, unterwegs verlasse ich mich eher auf die Infos vor Ort oder das Internet.
Apps für den Urlaub
Obwohl sehr technikaffin und Blogger, nutze ich die vielen Touristik-Apps die es gibt so gar nicht. Für jedes Museum, jede Ausstellung, ja, sogar für’s Outlet Wertheim Village Outlet gibt es inzwischen eine App. Visit Scotland, Visit Paris… alle haben sie jetzt auch eine App, die erstens ruckelt oder nicht auf meiner Handy-Version funktioniert. Zugegeben, da bin ich old school und schau lieber direkt auf die Website oder in den Prospekt der örtlichen Tourist-Info. Einzige Ausnahme: Metro-Plan, denn da ist eine App bzw. Google Maps in der jeweiligen Stadt wirklich eine tolle Hilfe.
Wie geht es Dir? Schreib mir eine Email, denn es interessiert mich wirklich, wie andere Reisende sich vorbereiten. Denn, Reisen mit leichtem Gepäck erfordert gute Vorplanung.