Gefühlt gibt es in Wiesbaden 50 griechische Restaurants, mindestens ebenso viele „Italiener“, dafür kann man französische Restaurants an einer Hand abzählen. Türkisch isst man am besten bei Harput. Indische, thailändische und ganz viele chinesische Restaurants, sogar einen guten Koreaner gibt es. Doch was tun, wenn es mir nach japanisch ist?
Japan in Wiesbaden
Manchmal, da muss es Sushi sein, nicht wahr? Im tiefsten Winter mag ich das nicht, aber sobald es Frühling wird, esse ich gerne rohen Fisch, Algensalat und andere exotische Kleinigkeiten.
So heißt der Imbiss bei mir um die Ecke im Vorort Bierstadt. Ein Sushi-Lieferservice, der wirklich sehr empfehlenswert ist. Netter Service, toll frischer Fisch, bestens. Will man aber schön am Tisch sitzen und bedient werden – wohin soll man gehen?
Unser Stamm-Japaner ist eigentlich Russe. Oder war es Litauen? Egal. Der Sushi-Meister erklärte mir, dass in Litauen Sushi voll im Trend sei und da er jetzt in Wiesbaden lebt, profitieren wir alle davon. Bei Sakura-Sushi sitzt man rundherum um den Sushi-Meister an einer ovalförmigen Theke und auf einem Laufband schippern Kunststoffschälchen mit leckeren, fischigen Kleinigkeiten vorbei. Es gibt auch ein paar Tische, doch die meisten Gäste sitzen in der Frontrow. Lieferservice gibt es auch und wenn man für’s Kino gegenüber einen paar Häppchen mitnehmen will, greift man zu den „to-go“ Paketen auf die Hand. Seit Jahren liefert Sakura gleichmäßig gute Qualität und ich bin nie enttäuscht worden.
Wo kann man noch Sushi im Sitzen genießen? Wem der schrille, laute und nicht wirklich gute Laden in der Taunusstraße nicht gefällt, der geht wohin? Es gibt in der „Rue“ noch einen Laden, der mit mega Discountpreisen wirbt, doch das schreckt mich eher ab. Dann gibt es neuerdings ein weiteres Sushi-Restaurant in der Rheinstraße.
Zwischen Bürogebäude und Sexshop war hier jahrzehntelang ein Grill-Restaurant, jetzt weht hier ein anderer Wind: Asiatisch! Man wird sehr freundlich in Empfang genommen und steht auch schon gleich vor dem Sushi-Meister in traditioneller Tracht. Schönes Detail! Montagabend. Der Gastraum ist schon gut gefüllt. Zum Bestellen bringt uns die Bedienung die notwendigen iPads.
Auf dem kleinen Tablet klickt man das gewünschte Gericht an, pro Person gehen 6 Kleinigkeiten und dann heißt es warten. Hat man währenddessen vergessen, was man eigentlich bestellt hat, kann man das im „Warenkorb“ noch einmal ansehen und auch am Ende des Abends klickt man sich vielleicht noch einmal durch die Bestellungen, denn leicht verliert man bei einem solchen System den Überblick.
Solch technischer Schnickschnack ist Geschmacksache, naja, vielleicht eher für Männer, ich kann diesem Trend nichts abgewinnen. Ich sitze den ganzen Tag vor dem PC, dann mag ich es im Restaurant lieber analog. Die Gruppe japanischer Geschäftsleute nebenan am Tisch kommt voll auf die Kosten, zumindest sieht es so aus, weil sich stapelweise Sushi-Tellerchen von ihren Bestellungen auf dem Tisch stapeln. Übrigens nicht aus Kunststoff, sondern die Teller sind aus Porzellan.
Miso-Suppe und verschiedene Suppen mit Udon-Nudel als wärmende Vorspeise gehören bei mir zum Standard, den quietsch-grünen Algensalat liebe ich auch und dann bestelle ich wie immer eine Reihe klassischer Maki-Rolls und California-Rolls. Es gibt sogar Muscheln auf der Karte. Zum Nachtisch noch ein Grüntee-Eis und tatsächlich bin ich am Ende sogar satt geworden („All-you-can-eat“ 24,90€ , Mittagstisch 9,90€).
Lieferung per Foodoro ist möglich und eins muss man sagen: Zentrale Lage, so direkt bei den Rhein-Main-Hallen. Es gibt auch einen Biergarten, das könnte im Sommer interessant werden. Kleine Sushi-Packs zum Mitnehmen habe ich vermisst, denn so mag ich Sushi eigentlich am liebsten: Direkt, schnell und für den kleinen Hunger.
Noch ausprobieren muss ich den Imbiss am Ende der Langgasse in Wiesbaden. Der wurde mir schon sehr empfohlen. Alles in allem leider kein Ersatz für den tollen Japaner, den es früher im Hotel Aukamm gab. Dort wurde traditionelles japanisches Essen auf höchstem Niveau serviert, es gab Tischgrills und das Essen war wirklich vom Feinsten. Oder doch? Das
scheint an diese Tradition anzuknüpfen. Klasse! Zumindest ist der Laden so beliebt, dass man spontan keinen Tisch bekommt und vorher reserviert werden muss. Die Suppen und Speisen sehen toll aus und die Küchenchefin kann auf eine lange Erfahrung zurück blicken, schreibt auch das Stadtmagazin Sensor. Toll, ein gastronomischer Zugewinn für Wiesbaden und preislich absolut im Mittelfeld.
Habt ihr vielleicht noch einen Tipp für mich? Japanisches Essen – in und um Wiesbaden herum?
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