Soeben lese ich, dass in Frankfurt eine Hausdurchsuchung wegen ein bisschen zuviel des weißen Pulvers (Zucker!) veranlasst wurde (Link). Süß ist so wichtig, gerade in diesen Tagen, wo das Grau überwiegt. Ja, Süßes hilft gegen Herbstblues, da bin ich mir sicher.
Zucker-Vorräte in XXL, da haben wir Verständnis für, oder? Womit wir beim Thema wären: Süß ist ganz schön lecker! Es gibt so köstliche Zimtschnecken, Süßspeisen, Torten und Kuchen und honigsüße Köstlichkeiten und auch Dessertwein und feine Chutneys.
Gesagt getan und so haben wir Zwiebel-Marmelade gekocht. Nicht aus irgendeiner Zwiebel, sondern Tropea aus Kalabrien in Süditalien. Das ist sozusagen der Mercedes unter den Zwiebeln. Lecker!
Cipole, oh lala
Zum Kochen und auch für danach gab’s einen besonderen Wein, nämlich ein roter Süßwein aus Kalifornien. Die Sorte Jammy Red kannte ich noch nicht. Der intensiv fruchtige Wein überzeugt mit Aromen von Himbeere, Granatapfel und Kirsche und ist der ideale Begleiter beim Übergang in die herbstliche Jahreszeit. Der lieblich-fruchtige Cuvée Jammy Red besteht unter anderen aus Pinot Noir und Zinfandel, wird am besten gekühlt genossen und erinnert an marmeladig-herbstliche Desserts wie Kompott oder Rote Grütze.
Ein Großteil der für diesen Süßwein verwendeten Trauben wächst in den Weinbergen rund um das kalifornische Central Valley. Dank des Klimas mit seinen warmen Tagen und kühlen Nächten reifen sie hier im Sacramento-Delta besonders intensiv. Die Lage fördert außerdem einen ausbalancierten natürlichen Säuregehalt und die Entwicklung intensiver Fruchtaromen. Um die gewünschte Qualität zu erzielen und die Farb- und Geschmacks-charakteristiken zu verstärken, erfolgt die Traubenernte während des Reifehöhepunkts. Tiefrot erstrahlt der Wein im Glas!
Cicchettis – als wären wir in Venedig
Freunde hatten uns von ihren feinen Cicchettis berichtet, die sie sich gerade zubereiten, aus lauter Fernweh und wegen der Lust auf Venedig. Ja, in Zeiten wie diesen schickt man sich Fotos von Cicchetti und macht Videocalls, weil man sich nur noch selten sehen kann.
Wir haben haben uns also inspirieren lassen und nun auch ein paar Cicchettis zubereitet. Mein Favorit: Sardinen mit einem feines Zwiebel-Chutney, dazu leckerer Wein – so lässt es sich leben. Wir haben auch welche mit Tomaten, Sardellen und einer Bacalao-Creme zubereitet und letztlich hatten wir ein Büffet mit vielen kleinen italienischen Häppchen: Cicchettis.
Die Cicchetties sind venezianische Köstlichkeiten und die gibt’s in Venedig wirklich in jedem Bistro zum Wein. Schon für diese kleinen, feinen Häppchen lohnt sich die Reise in die Lagunenstadt, doch nunja, derzeit bleibe ich ja eher zuhause, also koche ich die Köstlichkeiten eben selbst. Das Rezept für das Zwiebel-Chutney gibt’s hier. Zusammengefasst ganz einfach: Die Zwiebeln putzen, halbieren und dann in dünne Scheibchen schneiden, dazu feingehackte Rosinen geben und alles in einem Topf aufkochen. Dazu ordentlich Rohrzucker, Nelken, Lorbeerblatt, ein Schluck Cognac, etwas Rotwein, eine Prise Salz, 2 Esslöffel Honig…
Solange köcheln, bis die Flüssigkeit fast zerkocht ist. Nach also etwa 40 Minuten die Masse in kleine Gäser füllen und diese Zwiebelmarmelade aufbewahren für besondere Gelegenheiten wie diese. Immerhin, das ist die wunderbare Marmellata di Cipolla Rosse di Tropea. Versüßt uns graue Regentage!
Dazu gibt es hier noch ein paar Eindrücke aus Venedig aus 2016, mei, so schön da – und besonders im November bei Regenwetter (denn es gibt schnell wieder blauen Himmel dort). Hey, Sweeties, so lässt es sich leben!