Als Happyblogger gibt’s bei mir kaum schlechte Nachrichten, Ausnahmen bestätigen die Regel. Deshalb könnte man meinen, in Zeiten wie diesen hätte ich keine Nachrichten? Doch wohin man schaut, es gibt ganz viele gute Nachrichten – trotz dieser schlimmen Pandemie.
Es kostet täglich Mühe, positiv zu denken und einen Lichtstreich am Himmel zu sehen, denn die Einschränkungen durch Corona sind schlimm und das will ich gar nicht klein reden. Doch es hilft nicht depressiv zu werden. Ich übe mich darin, die postiven Dinge zu sehen. Was mich besonders anrührt, ist die Geschlossenheit überall. Ob bei den Künstlern, den Einzelhändlern oder sogar parteiübergreifend.
Ein Beispiel aus dem Rheingau, vom den die Bloggerin Rheingauprinzessin aus Eltville berichtet, wo sich Winzer und Einzelhändler zusammen getan haben.
Auch in Wiesbaden setzte sich die Gastronomie mit dem OB an einen „runden Tisch“ und überlegte neue Wege. Endlich, möchte man rufen, denn Wiesbaden braucht dringend neue Wege, um attraktiver und lebendiger zu werden (auch nach Corona). Toll, wenn man am selben Strang zieht!
Den Bars und Restaurants wurde erlaubt, die Außenfläche vermehrt zu nutzen. Es fühlt sich ein kleines bisschen nach Südeuropa an, wenn nun plötzlich auf den Plätzen und Bürgersteigen die Tische stehen, die Menschen auch mal auf der Straße laufen und alles ein bisschen mehr improvisiert ist. Hauptsache es geht weiter!
Die guten Seiten
Viele meiner Arbeitskollegen müssen nicht mehr Pendeln, sondern sind nun den ganzen Tag zuhause. Die Natur wird’s uns danken und hey, endlich mal weniger Verkehrsnachrichten. Auch die Kinder finden das bestimmt ganz großartig und die ganze Familie genießt ein bisschen mehr Zusammensein.
Apropos Kinder, die Online-Schulstunden können sogar in der Pyjamahose gemacht werden. Hauptsache obenrum tiptop. Deshalb genießen viele Schüler und Schülerinnnen jetzt das spätere Aufstehen und die vielen Freiheiten beim Homeschooling (hat mir meine Nichte bestätigt). Okay, die Abiturienten sind nicht begeistert, doch aus eigener Erfahrung weiß ich – es wird noch viel mehr Hürden im Leben geben, als ein verschobenes Abitur.
Zuhause Kochen statt Kantine. Ja, endlich Zeit für’s Kochen, wenn man Home-Office macht. Gesundkochen ist die Devise und endlich ist mal Zeit, Neues auszuprobieren und da fällt mir der Rezepte-Blog von Julia aus Wiesbaden ein. Über sie hat kürzlich sogar die Regionalpresse berichtet.
Candle light dinner at home
Restaurantbesuche machen wir jetzt Zuhause! Kerzenlicht an, ein paar Blümchen auf den Tisch, schöne Musik auf die Boxen und dann die gelieferten Tüten vom Restaurant der Wahl schnell ausgepackt. Was ein Fest! Viele Gastronomen haben die guten Sachen zur Abholung angeboten: Der Italiener nebenan genauso wie der Sternekoch aus der City. Hey, was ein Fest! Tatsächlich hat so ein Service auch gewisse Vorzüge: Endlich brauche ich mir keine Sorgen über die Promille machen und auch nicht um den verschmierten Lippenstift (hihi). Zuhause fühle ich mich tatsächlich am Wohlsten!
Auch Winetasting macht man nun zuhause und wo ich nachfrage: Alles Beteiligten sind begeistert. Nicht nur, dass man sich um die Promille keine Sorgen machen muss, ein weiterer Vorteil ist, dass auch große Gruppen teilnehmen können und jeder hat die Chance, dem Winzer Fragen zu stellen. Sonst ist es ja oft so, dass der Winzer sich nur wenigen Gästen persönlich widmen kann – doch Digitalisierung macht es möglich! Meine nächste Weinprobe wird mit Beate von Leckerweinsche sein, sie moderiert die Weinprobe von Winzer von Erbach. Das wird am 11. Juli auch nochmal wiederholt und dann lesen wir drei Glücksorte-Autorinnen aus der Region zwischen den Weinen: Tanja von Rheingauprinzessin, Kristin von Rheinhessenliebe und ich mit den 80 Glücksorten in Wiesbaden.
Shopping mit Maske
Einkaufen auf dem Wochenmarkt – für Berufstätige fast unmöglich. Doch in Zeiten von Homeoffice geht das jetzt plötzlich. Da wird die Pause halt mal vorgezogen und das Telefon auf Mobil umgestellt und ich kann mich an den Gemüseständen der Produzenten in Ruhe anstellen und frisches Obst und Gemüse aus der Region einkaufen.
Sind wir doch froh, dass es keine generelle Ausgangssprerre gab und dass wir glimpflich davon gekommen sind. Bisher. Im Süden der Republik ist die Lage weitaus schlimmer gewesen. Doch auch hier: Die Biergärten machen wieder auf!
Das neue Verhalten hat auch Vorteile: Endlich hält man an der Kasse Abstand zueinander. Ich fand es öfters nervig, wenn ich die Duftmarke der anderen Kunden neben mir erschnuppern konnte. Jetzt hält man Abstand – für Sensible hat das auch Vorteile!
Wenn einem eine Pandemie vor Augen führt, wie endlich das Leben ist, macht es plötzlich keinen Sinn mehr zu sparen. Also belohn ich mich doch! Endlich kauft man sich Dinge, die man sich immer verkniffen hat:
Die Luxusuhr
Das Designerkleid
Das Cabriolet
Die Urlaubskasse wird für andere Dinge geplündert und hey, mit ein bisschen Fantasie kann man sich auch in der Heimat wie im Urlaub fühlen. Einfach mal montags Pizza mit Meeresfrüchte bestellen und dazu einen kalten Pinot Grigio – ein bisschen Sonnenmilch auf die Nase (der Duft riecht nach Urlaub)… der Pizzabäcker ist happy und Du noch viel mehr!
Gymnastik-Stunde zuhause
Auch Gymnastik, Workout oder Yoga macht man nun zur Wunschzeit. Genau, denn bislang verpatzte mir ein Stau im Feierabendverkehr schonmal den Beginn der Yogastunde. Jetzt ist das kein Problem mehr, denn mein Studio bietet Online-Kurse an, die sogar aufgezeichnet werden. Da kann ich auch mal früher oder mitten am Tag/in der Nacht meine Stunde nehmen. Göttlich!
Dass wir die Frisöre und Beauty-Salons stürmen würden und begeistert über die Wiedereröffnung eines Einzelhändlers sein würden – wer hätte das gedacht? Das Kino macht jetzt auch wieder auf – mit viel Platz zwischen den Besuchern und es wird anders als sonst sein. Doch hey, uns geht es gut!
Wie wird es uns ergehen, wenn wir endlich wieder auf eine Tanz-Veranstaltung dürfen? Ein Weinfest oder ein anderes großes Fest mit vielen anderen Menschen zusammen erleben? Leider ist so etwas derzeit noch undenkbar. Wenn es mir nach Tanzen ist, schalte ich also die Online-Disco an und drücke den Betreibern die Daumen, dass es irgendwie weitergeht. Zum gemeinsamen Weinprobieren gibt es neuerdings die Online-Weinproben und ja, Danke an meinem Online-Dienst für das schnelle Internet.
Wir bleiben gesund!
Nein, ganz bestimmt wünsche ich mir nicht, dass dies so bleibt. Ich möchte, dass wir das alle gut überleben, dass wir gesund bleiben – trotz Kontakt. Ich möchte endlich wieder jeden Menschen umarmen können, ohne Angst eine Viruserkrankung zu bekommen. Ich sehne mich nach Kurztripps mit dem Flugzeug oder mit dem Cabrio. Ich möchte im Piemont wandern und bei Winzern Halt machen können, ohne meine Hände ständig zu desinfizieren und das Getränk im Einwegbecher zu trinken. Genauso möchte ich im Rheingau und Rheinhessen zu den Glücksorten pilgern und Wochenendtrips unternehmen.
Die Schreckensberichte weltweit haben auch mir so manche schlaflose Nacht beschert. Ja, Angst machte sich breit und so gar nicht glücklich.
Trotzdem: Seit Wochen geht das nun schon. Die vielen Sorgen darum machen einen ebenfalls fast krank. Deshalb heute ein Blick auf die guten Aspekte. Es wird mit Hochdruck an einem Impfstoff gearbeitet, bis dahin tragen wir Masken, um uns gegenseitig zu schützen – hey, es geht weiter. Irgendwie!
Denn das Gute ist: Wir sind flexibel und unsere Psyche auch. Nicht, dass ich die Gefahren klein reden möchte, doch ein bisschen Gutes kann ich trotzdem entdecken und das macht mich froh.