Gerade sitze ich bei herrlicher Frühlingssonne auf dem Balkon und lese in dem Magazin „Frankreich“ von den amüsanten Kulturunterschieden zwischen Frankreich und Deutschland, die es auch heute noch gibt. So oft war ich in Frankreich zu Gast und das Land ist mir sehr nah und dann doch wieder nicht. Apropos nah, einer meiner Lieblingsorte ist rund 1245 km von Wiesbaden entfernt.
Genauso nah ist der Krieg in der Ukraine. Es lässt mich erschaudern! Osteuropa kenne ich noch nicht von Besuchen, doch die osteuropäische Küche habe ich bereits entdeckt. Eingemachtes und Eingekochtes mag ich sehr, der Krim-Sekt gehörte schon zu DDR-Zeiten auf dem Weg über die Transitstrecke nach Berlin beim Feiern dazu und immer mal wieder kaufe ich auch ukrainischen Wein. Die Ukraine ist unsere Kornkammer, so ein fruchtbares Land. Dort gedeihen kilometerweise Sonnenblumen, Weizen und vieles mehr. Jetzt wird das Land in Schutt und Asche gebombt und auch Weinbauern und Sommeliers kämpfen an der Front. Was ein Wahnsinn.
Menschenleben, die Kultur und auch die Weinkultur werden zerstört. Unfassbar und wir können nicht verhindern, nur helfen. Ein weiterer sinnloser Krieg.
Mein Blog ist eigentlich frei von Politik, doch wenn der Krieg so nah ist, kann ich ihn nicht mehr ausblenden. Weil mir selbst die Worte fehlen, zitiere ich einen Absatz aus einem Beitrag von WEIN-PLUS – ein empfehlenswertes Online-Magazin über Wein:
„Die Front verläuft quer durch die Anbaugebiete, Weingüter werden beschossen, das Weinzentrum Odessa erwartet Raketenangriffe. Winzer schneiden keine Reben, sondern kämpfen an der Front. Sie füllen Molotow-Cocktails anstelle des neuen Jahrgangs. So zerstört der russische Angriff auch eine Weinkultur, die mit über 40.000 ha Anbaufläche fast so groß ist wie die in Österreich. Daher bitte ich Sie herzlich: Wo immer Sie den Menschen in der Ukraine helfen können – bitte helfen Sie!“
Morgen nehme ich im Rahmen der WeinTour wieder an einer Weinprobe mit deutschen Someliers teil und in Gedanken an die Zerstörung der Weinkultur in der Ukraine werde ich direkt eine Spende leisten. Zur Info, ein Link zur Liste der Spendenkonto von ARD Tagesschau
P.S. Es mag albern sein, doch ich habe die Heizung auf ein Minimum runtergedreht und spare Energie, wo es mir möglich ist.
P.S. Das Foto zeigt den Heiligen Kilian (Frankenapostel), der auch manchmal als Patron der Winzer verwendet wird.