Reisen

Edinburgh – Meine Tipps

Edinburgh New Town

Ganz nach dem Motto, besuche die Insel, solange es noch geht, gibt es heute meine Tipps für Edinburgh. Sowieso, eine Reise nach Schottland lohnt sich immer und warum nicht im Winter? Die historische Stadt ist nicht nur seit Harry Potter berühmt für das historische Stadtbild. Sie ist eine Perle im hohen Norden! Meine Tipps für einen Kurztrip lies hier.

Für einen Kurztrip von 4 Tagen ist die Stadt perfekt. Wer mehr Zeit hat, kann weiter nach Glasgow oder entlang der Küste Schottlands reisen. Für die Anreise empfehle ich das Flugzeug (Edinburgh Airport) oder die langsame Variante mit der Fähre über’s Meer. Übernachten: Entweder Hotel, Ferienwohnung oder Camper.

Wichtig, für Barzahlung: Britische Pfund mitnehmen! Außerdem die aktuelle Lage bezüglich BREXIT beachten. Zwar ist in der Übergangszeit noch alles beim Alten, auch beim Telefonieren mit dem Mobiltelefon, doch wer weiß, wie lange noch. Ebenso in Sachen Krankenkasse könnten sich durch den Austritt aus der EU eventuell Änderungen ergeben, deshalb am besten aktuelle Informationen einholen oder direkt eine zusätzliche Auslandskrankenversicherung abschließen.

Eintauchen in New Town

Hat man eine Ferienwohnung angemietet, fühlt es sich ein bisschen so an, als würde man dort wohnen. Ich liebe es, in die Welt der Einheimischen einzutauchen und buche deshalb auch für Kurzurlaube eine Ferienwohnung. Dann verräumt keiner meinen Krams und ich kann alles so machen, wie ich es gerne hätte – auch das Frühstück zur Mittagszeit und zwar im Schlafanzug.

Unsere Bleibe war in „New Town“ von Edinburgh – im Gegensatz zu Old Town, wo sich auch das Castle, Royal Mile und der verwinkelte, historische Teil der Stadt befindet. New bedeutet hier trotzdem „old“, denn die Häuserzeilen wurden auch schon in der Zeit um 1800 erbaut. Damals platzte „old Town“ rundum die Burg schlichtweg aus allen Nähten und die Stadtplaner suchten Lösungen. Diese besondere Stadtarchitektur brachte Edinburgh 1995 den Status als UNESCO Welterbe und ja, das ist schon beeindrucken. Was mich an „New Town“ begeistert hat, sind die klaren baulichen Strukturen und dazu die sehr breiten Straßen (siehe auch hier). Die Straßen bilden ein Raster mit drei Hauptstraßen parallel zur Old Town, die mit Querstraßen und zwei größeren Plätzen eine Einheit bilden. Ein junger Stadtplaner und Architekt mit Name James Craig hatte diesen Entwurf entwickelt und auf Grundlage dieser Idee wurde es etwas später umgesetzt und auch heute noch ist es architektonisch gelungen.

Der Stadtteil fühlt sich ein bisschen nach London an, denn die Häuser wirken herrschaftlich und auch in kultureller Hinsicht wird hier viel geboten. Die erst kürzlich renovierte Scottish National Gallery (Link) sollte man besuchen, dazu die vielen anderen Museen und im Dezember lockt natürlich auch der Weihnachtsmarkt. Zum Glück ist in der Innenstadt alles fußläufig erreichbar und sollten doch mal die Füße schmerzen, steigt man entweder in den Bus, Tram oder ins Taxi.

Auffallend am Stadtbild fand ich, dass es keine Straßenbäume gibt. Tatsächlich bin ich seither auch kein Freund mehr von laubigem Gestrüpp entlang der Bürgersteige, denn eine Stadt wirkt so viel lichter und luftiger, wenn die Sicht frei ist. Trotzdem gibt es Stadtgrün, denn in New Town gibt es immer wieder einen Park zwischendrin und auch die kleinen Vorgärten sind gepflegt. Edinburgh ist eine sehr lebenswerte Stadt und die Nähe zum Meer ist einfach großartig.

What to do

Genau – Edinburgh liegt am Meer (Nordsee). Deshalb sollte man unbedingt auch ans Meer fahren. Die Fahrt dauert nur eine Viertelstunde oder man macht einen Spaziergang in den Vorort Leith (via Leith Walk) und kann sich im Hafen tümmeln. Auch schön: Portobello am Strand.

Leith, Portobello und das Meer
Der Stadtteil Leith ist für die Gastronomie-Dichte berühmt, wobei, mir ist außerdem aufgefallen, dass ungefährt jeder zweite Laden ein Barbier oder Frisörgeschäft ist. Das kann aber auch nur eine temporäre Modeerscheinung sein. Es gibt jedenfalls eine hohe Dichte an Einzelhändlern und Kneipen – einfach eine bunte Mischung.

Direkt im Hafen ist das schickere Commercial Center, wo sich auch das berühmte Sterne-Restaurant Kitchin befindet. Ohne Reservierung schaute mich die Rezeptionistin nur streng an und so ging ich schnell wieder raus in die Sonne. Nebenan gab es einen Teller köstliche Austern zum Chardonnay – mehr braucht man nicht für sein Glück!

Leithwalk Edinburgh

Leithwalk Edinburgh

Something Fishy in Edinburgh

Something Fishy in Edinburgh

Ladengeschäft in Edinburgh

Ladengeschäft in Edinburgh

Ladengeschäft in Edinburgh

Second Hand Shop in Edinburgh

Leith

Blue sky in Leith

In front of restaurant Kitchin Edinburgh

In front of restaurant Kitchin Edinburgh

Leith Harbour bei Edinburgh

Leith Harbour bei Edinburgh

Leith Harbour

Leith Harbour bei Edinburgh

Portobello Edinburgh

Portobello bei Edinburgh

Stockbridge und Water of Leith
Stockbridge ist ein so schöner Stadtteil, der direkt an den Botanischen Garten anschließt. Hier beginnt auch der Spazierweg am schönen Fluß Water of Leith und sehr zu empfehlen ist der Water of Leith Walkway (Link), ein Wanderweg entlang des Flusses. Aber auch ein Bummel durch das kleine Viertel lohnt sich, denn es reihen sich schöne Pubs und Restaurants sowie exzellente Einzelhändler aneinander. In Stockbridge hat der Sternekoch Kitchin eine Filiale. Ein Pub names Scran & Scallie, in dem regionale, schottische Köstlichkeiten serviert werden. Dort hatte ich schon Wochen vorher reserviert und bekam sogar einen Tisch. Immerhin „einer der führenden Gastropubs“ doch der Laden überzeugte leider ganz und gar nicht (meinen Bericht findest Du hier).

Blick auch Stockbridge

Blick auf Stockbridge, ein Stadtteil von Edinburgh

Fine Dining in Edinburgh

Fine Dining in Edinburgh / Stadtteil Stockbridge

 

Royal Mile – Old Town

Einmal muss man die Touri-Meile „Royal Mile“ ablaufen und den Straßenmusikern im Rock beim Spiel des Dudelsack lauschen (ich liebe diese Musik, aber die Tracht ist einfach merkwürdig). Der Stadtteil OldTown ist am Hang gebaut und schmale Gässchen winden sich zwischen den alten Gemäuern entlang und manchmal muss man durch enge, düstere Torbogen. Keine Wunder, dass hier berühmte Romane geschrieben wurden! Nach etwas 20 Minuten Weg freute ich mich auf das nächste Restaurant:

Restaurant The Grain Store Edinburgh
Das Restaurant liegt mitten in der Altstadt im 2. Stock eines historischen Haus und kurz gesagt: Das Essen ist großartig. Man sitzt gemütlich an kleine Tischen und Kerzenschein (Link zum Beitrag). Der Service ist wunderbar locker und sympathisch und auch die Weine ausnahmsweise bezahlbar. Ja, damit komm ich als Weinliebhaber kaum klar, dass in England der Wein so unbezahlbar teuer ist. Unter 6 Pfund gibt’s kaum ein Tropfen und das sind dann nur 175 ml (es gibt auch ein „small“ mit 125 ml). Whiskey ist ja mal ganz nett, so am Kamin oder als Digestiv, doch ich werde wohl nie ein echter Whiskey-Fan werden, seufz.

Edinburgh Old Town

Edinburgh Old Town

Balmoral Hotel

Edinburgh at night

Edinburgh at night

Edinburgh at night

Edinburgh Christmas Market at night

Gin or Whiskey


Für mich schon lieber Gin. Nicht unbedingt Gin Tonic, denn ja, auch Gin kann man pur trinken und muss man nicht mit süßem Tonic vermischt werden. Mein Favorit: Der Isle of Harris Gin – mit ein bisschen Eis und einem Schnitz Grapefruit, wow, das erweckt die Lebensgeister und schmeckt ein bisschen nach Meer und Seafood (weil der Gin ist aus Seegras gebrannt). Ich bin also eher Gin, und Du?

Barony Pub Edinburgh

The Barony Pub Edinburgh

The Barony Bar & Pub
Zum Lieblingspub hatte sich in kürzester Zeit The Barony Bar in der Broughton Street gemausert. Dort spielt auch regelmäßig eine Band und der Service ist super-sympathisch. Es scheint das Wohnzimmer des ganzen Stadtteils zu sein, denn hier trifft sich alt und jung. Egal ob zum Frühstück, Mittag oder Abendessen oder zum Nachmittagstee. Was man dort isst? Wie in ganz Großbrittannien auch hier:
Fish & Chips. Dieses Gericht wird einfach überall angeboten und ist durchweg lecker. Auch insgesamt ist die Broughton Street schön und abwechslungsreich mit vielen kleinen Läden: Metzgerei, Gemüsehänder, Bioladen und Fischgeschäft, daneben ein Fachgeschäft für Tee, eines für Wein und dann noch ein Delikatessengeschäft. Um die Ecke noch ein hipper Bäcker mit angeschlossenem Café. Nice!

Barony Pub Edinburgh

The Barony Pub Edinburgh

Arthur’s Seat und die Highlands
Edinburgh im Winter ist toll, weil die Stadt dann auch nicht ganz so überlaufen ist. Doch vor allem, weil die Gemütlichkeit der Pubs und Tea Rooms dann auch voll zur Geltung kommt. Überall brennen Kerzen oder der Kamin wärmt. So cosy!

Im Frühjahr dann, wenn kein Frost oder Dauerregen herrscht, ist eine Wanderung auf den Hausberg mit dem Name Arthur’s Seat eine prima Sache, denn ja, in der Umgebung von Edinburgh kann man toll Wandern. Wir tummelten uns stattdessen auf dem Weihnachtsmarkt, doch ich sage Euch, die vielen Treppen und Durchgänge zum Old Town und Castle sind fast so anstrengend wie Bergsteigen.

Hinter dem Edinburgh Castle: Das Hinterland und die Hightlands – ebenfalls eine Reise wert!

P.S. Ich wünsche es den Schotten sehr, dass sie ein erfolgreiches Referendum für die Unabhängigkeit durchsetzen (Link)