Wohnst Du vielleicht in Hessen, Hamburg, NRW oder Baden-Württemberg, ich frag nur, apropos Bildungsurlaubsanspruch. Weil, denn mal los, hopp hopp. Denn bis Herbst musst Du Deinem Arbeitgeber gegenüber mitteilen, dass Du diesen Anspruch an Bildungsurlaub mit ins nächste Jahr nehmen möchtest. Schau schnell ins Programm von zum Beispiel LiW und buche einen spannenden Kurs, der Dich im Leben und im Job weiter bringt und Dich bereichert und dabei auch noch Spaß macht.
Bildungsurlaub tut gut!
Nicht warten, bis der Burnout da ist, sondern vorher aktiv dagegen steuern. Es ist wichtig, gut für sich zu sorgen und auf eine gute Work-Live-Balance zu achten. Das ist umso wichtiger, wenn man schon länger im Beruf steht.
Das muss kein tröger Buchhaltungskurs sein. Der Bildungsurlaub kann für die Weiterbildung im eigenen Beruf genutzt werden oder aber auch für eine gesellschaftspolitische Fortbildung oder auch für Sport und Gesundheit, denn letztlich sind ganzheitlich ausgebildete Arbeitnehmer immer ein Gewinn für jeden Arbeitgeber.
Strebt man einen Karrieresprung an, ist eine Fortbildung auch förderlich. So eine Fortbildung macht man besser am Stück und nicht abends oder am Wochenende und genau dafür eignet sich auch der sogenannte Bildungsurlaub: Sei es eine Fremdsprache, das neue CAD-Programm oder ein Buchhaltungsprogramm. Es gibt viele Angebote! Um im Job weiterhin leistungsfähig zu sein, sollte man diese Möglichkeit nutzen und der Gesetzgeber hat für einige Bundesländer eine Regelung getroffen, das jeder Arbeitnehmer ab einer bestimmten Betriebsgröße die Freistellung für eine Fort- und Weiterbildung beantragen kann. Fünf Arbeitstage pro Jahr oder man fasst den Anspruch von zwei Jahren zuammen, dann sind es zehn Tage. Dies muss aber beantragt werden, für die Details lies hier in dem Auszug aus dem Text von der Anbieterseite Bildungsurlaub.de
Bildungsurlaub – das ist der gesetzlich verbriefte Anspruch auf Weiterbildung für Arbeitnehmer/innen während der Arbeitszeit. Als Arbeitnehmer ist man berechtigt, bestimmte Seminare während der Arbeitszeit zu besuchen und sich dafür beurlauben zu lassen. Hintergrund ist es, das lebenslange Lernen zu unterstützen. Die Kosten teilen sich Arbeitnehmer (Seminargebühren und Kosten Anreise) und Arbeitgeber (Lohnfortzahlung). Beide profitieren vom Knowhow-Zuwachs: der Arbeitgeber und der Arbeitnehmer.
Mein Bildungsurlaub
Die Kosten für den Kurs und die Anreise musste ich selbst bezahlen, aber es ist eine Investition in die eigene Karriere und das wird sich auf lange Sicht auszahlen. Meine Wunschfortbildung war etwas für die Seele, zur Entspannung und um einen Burn-Out zu vermeiden. Sport oder Yoga und Pilates kannte ich schon, deshalb probierte ich Qi Gong aus.
Im Herbst an die Nordsee oder Lüneburger Heide – naja, es geht auch netter. Mein Bildungsurlaub der Wahl wurde folgendes: Eine Woche Qi-Gong Übungen für eine bessere Work-Life-Balance auf der Insel Mallorca im Spätsommer und zwar in einem Kloster. Ein echtes Kloster, in dem noch Klosterleben stattfindet und eine kleine Kapelle angeschlossen ist. Ein Traum! Ich bin schon lange Fan der Insel und hatte schon fast alle Ecken der Insel kennengelernt, doch in einem Kloster war ich noch nie.
Qi Gong auf Mallorca
Die Anreise nach Mallorca ist bequem, der Flughafen modern und groß und für die Weiterfahrt gibt gute Buslinien ins Zentrum oder auch günstige Taxifahrten in die umliegenden Dörfer. Das Kloster ist nur eine Dreiviertelstunde vom Flughafen entfernt, doch es fühlt sich an, als sei man in einer anderen Welt.
Ich plante noch einen Abstecher in der Oase des Glücks ein: Puro Beach Palma – das ist eine wunderbare Location direkt am Meer und der Brunch sehr empfehlenswert.
Dann ging es per Taxi weiter zum Kloster in den Bergen. Es erwartete mich eine kleine Gruppe von acht Personen in meinem Alter aus allen Regionen Deutschlands. Die Kursleiterin und die Teilnehmer waren deutschsprachig, doch die Klosterleitung war spanischsprachig und so hatte ich gleichzeitig einen Auffrischungskurs in Spanisch. Wunderbar!
Die Kursinhalte teilten sich auf in praktische Übungen und Theorie über Stressfaktoren, Entspannungstraining und auch Ernährung. Das passte gut in die Umgebung, denn wir passten unseren Rhythmus schnell dem des Klosters an, standen frühmorgens mit der Morgendämmerung auf und gingen mit Einbruch der Dunkelheit gegen 22 Uhr zu Bett. Die Klosterküche kochte vegetarisch und Alkohol gab es nicht. Ohne dass wir es geplant hatten, machten wir sogar ein bisschen Diät und Detox.
Wie sah ein Tag im Kloster aus? Morgens vor dem Frühstück übten wir eine Stunde Qi Gong. Die Sonne war noch nicht ganz aufgegangen, wenn wir uns morgens auf dem Felsen unterhalb der Kapelle trafen. Während wir die Übungen gemeinsam machten, ging also die Sonne auf und das grüne Tal wurde hell erleuchtet. Wir standen auf dem hohen Fels und hatten einen Blick über das weite Tal bis zum Horizont, wo das Meer zu sehen war. Das war ein unvergessliches Ritual! Im Anschluss gab es Frühstück und besonders die selbstgemachte mallorquinische Orangen-Marmelade wird mir in Erinnerung bleiben. Jeden Tag hatten wir Theorie-Unterricht bis zum frühen Nachmittag. Dann gab es Mittagessen und zwar Menü: Suppe, Hauptgericht und Nachspeise. Tee stand jederzeit zur Verfügung. Wir erlebten eine wunderbare mallorquinische Verpflegung, die wir nicht besser hinbekommen hätten.
Am Nachmittag konnte man Wandern, Faulenzen, Kaffeetrinken gehen – je nach Lust und Laune. Oder man fuhr zum Strand, denn das Meer war nur 40 Minuten entfernt. Doch meist waren wir erschöpft von den Übungen und der Trubel am Strand passt nicht zu unserer Einkehr oben auf dem Berg in der Klosteranlage.
Am Abend wurde meditiert oder noch eine Runde Qi Gong geübt, um dann zum gemeinsamen Abendessen zusammenzufinden. Man ließ den Abend dann ausklingen, wie man persönlich Lust darauf hatte: Ein Chat via Skype (das Wlan auf der Insel Mallorca ist hervorragend, sogar in den Bergen), in der Kloster-Bibliothek oder man quatsche noch ein wenig mit den anderen Kursteilnehmern. Doch meist gingen wir mit Einbruch der Dunkelheit alle schlafen, denn auch wenn es Entspannungsübungen sind, wird im Körper ein Prozess in Gang gesetzt, der müde machte.
Zum Abschluss der Woche hatten sich die Abläufe der Figuren im Qi Gong soweit eingeprägt, dass wir nun auch zuhause üben können. Das klappt manchmal und dann auch wieder nicht. Als Ansporn habe ich mir zuhause bei einem Qi Gong Lehrer in Wiesbaden einen weiteren Kurs gebucht. Sehr zu meiner Überraschung gibt es dort tägliche Trainings und eine große Anzahl von Teilnehmern, die regelmäßig Qi Gong übt und sich dort nach der Arbeit zum Kurs trifft. Mitten in Wiesbaden…
Durch den Kurs habe ich in einen ganz neuen Bereich reingeschnuppert und viel für meinen Alltag mitgenommen. Wer keinen Sport oder Gesundheitskurs buchen möchte, hat auch die Möglichkeit, Kurse zu gesellschaftspolitischen Themen zu buchen – von Geschichte über Naturschutz bis hin zu Religion gibt es viele Kurse, die man mit dem Bildungsurlaub machen kann.
Sowas tut auch unserer Demokratie gut… apropos Wahl 2017. Deshalb finde ich die Idee des Bildungsurlaub eine tolle Sache und klasse, dass der Gesetzgeber das ermöglicht. Ich wünsche Euch viel Glück mit eurem Arbeitgeber, denn leider ist noch nicht bei allen Chefs angekommen, dass eine solche Fortbildung ein Gewinn für alle Beteiligten ist. Vielfach wird der Antrag auf Bildungsurlaub also abgeschmettert. Schade, denn ich kann es nur empfehlen.
Mir hat die Woche im Kloster sehr viel gegeben und im Prinzip die Wege für meine neue berufliche Zukunft eröffnet. Denn wenn alles still um einen herum ist, hört man besser in sich rein und endlich spüre ich die Kraft, meinen Weg zu gehen.
… für mehr happytime!
P.S. Ein Interview mit meiner wunderbaren Kursleiterin kannst Du hier lesen
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