Genuss

6 Wege neue Drinks zu entdecken

Traubensaft Gurke Drink

Wein, Bier, Apfelwein oder auch Tee- und Kaffeesorten sowie alkoholfreie Getränke machen mir viel Spaß. Ohne Genuss wäre das Leben nur halb so schön und ich empfinde es auch als Genuss, immer wieder neue Geschmacksnuancen kennen zu lernen oder Neues zu entdecken. Oft schmecken die Wein-Jahrgänge anders, oder eine Teesorte wird spannend neu gemischt. Oder aber, ich entdecke im Urlaub einen neuen, wunderbaren Kräutertee (von dem ich dann viele Pakete mit nach Hause nehme). So bleibt auch der alltägliche Genuss immer abwechslungsreich.

Im letzten Italien-Urlaub gab’s um 5 Uhr zum Beispiel Aperitivo. Doch manchmal mag ich keinen Alkohol trinken. Kein Problem in Italien: Der Bitter wird einfach ohne Alkohol serviert und schmeckt dabei sooo lecker. Ich habe gleich mehrere davon getrunken und den Kofferraum am nächsten Tag voll mit den kleinen Fläschchen Crodino und Bitter gemacht. Vorher war ich nie auf die Idee gekommen, den Drink nur mit Zitronensaft und Sprudelwasser aufzugießen, doch es ist so lecker. Deshalb stelle ich heute mal die Frage: Wie entdecke ich neue Lieblingsweine und andere Getränke.

1. Neues entdecken im Urlaub

Womit wir beim Punkt Nr. 1 sind: Reisen. Reisen bildet – auch in Sachen Genuss und Geschmack. Trotz Globalisierung gibt es sogar innerhalb Europas viele Getränke, die nur regional getrunken werden. Im Hochsommer in Südfrankreich liebe ich einen Mente à l’eau zu trinken, das ist Minzsirup mit kaltem Wasser und Eiswürfel. Hm, so erfrischend! In Griechenland und der Türkei trinke ich gerne Ayran. Das gibt es zwar auch in Deutschland im Kühlregal, doch da schmeckt es mir nicht, es müssen schon 35 Grad im Schatten dafür sein.

2. Online-Tastings

Gerade während des Lockdown war das eine schöne Abwechslung und ich habe die Online-Angebote lieben gelernt. Und besonders zum Weine entdecken ist das eine tolle Möglichkeit. Weil: Don’t drink and drive! Die Tastings von Winelove oder auch vom Weintaxi Wiesbaden haben mich an ganz tolle Weingüter herangeführt. Man erhält eine Auswahl an Weinen per Post und während des Termins kann man dann online dem Winzer Fragen stellen und wird so an den Wein herangeführt und es ist auch nicht peinlich, wenn einem der Wein nicht schmeckt. Wenn er aber schmeckt, ist es umso schöner. Ich liebe diese Online-Tastings!

3. Im Supermarkt

Einfach mal anderes Ausprobieren. Es werden ständig neue Eistee-Sorten oder Softdrinks auf den Markt eingeführt. Ausprobieren! Ich entdecke immer wieder Neues und es ist einfach zu schade, nur Wasser zu trinken.

4. Tipps von Freunden

Ach, das musst Du unbedingt mal probieren, sagte meine Freundin. Und schwubbs, war ich ein neuer Fan. In der Werbung nennt man das Empfehlungsmarketing, doch es stimmt ja auch: So gerne lass ich mir von Freunden Restaurants oder Gewürze oder neue Getränke und Weine empfehlen.

5. Durch Zufall entdeckt

Das sind mir die liebsten Zufälle: Wir haben durch Zufall ein neues XY entdeckt; zum Beispiel ein Weingut, ein Lokal, ein Hotspot, ein Idyll entdeckt. Durch Zufall, am Wochenende, beim Vorbeifahren, weil wir Wasser für den Kühler brauchten, weil wir uns verfahren hatten, weil… Am schönsten finde ich solche Entdeckungen, wenn sie vor der Haustüre passieren.

6. Recherche in Zeitschriften und Genuss-Führern

Nichts geht über eine gute Vorbereitung. Am besten man nimmt einen guten, renommierten Weinführer oder Brauerei-Führer oder ein Genuss-Magazin und lässt sich Spezialitäten einer Region empfehlen. Dann macht man Termine aus und los geht’s. Durch das vorherige Lesen kann man viel Spreu vom Weizen trennen und hat vorher schon eine Liste der Orte, die zu einem passen. Gerade bei Weingüter ein wichtiges Thema, Weingüter, die preislich für einen infrage kommen. Es macht ja keinen Sinn, im Burgund bei einem hochdotierten Weingut den Grand Cru kredenzt zu bekommen, wenn das so garnicht in die persönliche Preisklasse passt. Ebent – eine gute Vorbereitung ist das A&O.

Für die Recherche nach guten Weingütern in Deutschland ist der Eichelmann ein exzellentes Nachschlagewerk. Viele meiner Lieblingswinzer stehen drin. Immer wieder entdecke ich auch neue, die ich mir dann notiere und beim nächsten freien Wochenende besuche. Rheinhessen, Pfalz und Rheingau und immer wieder spannend, die Region Franken. Eigentlich dachte ich: Kenn ich, bin ich aufgewachsen. Doch nein, es passiert in meiner ehemaligen Heimat so viel und immer wieder entdecke ich spannende Jungwinzer oder Frauen, die, ganz im Sinne von WEINweiblich, guten fränkischen Wein machen.

Herrlich! Und wie entdeckst Du neue Genüsse?

let's celebrate

Der Weinführer Eichelmann im Detail

Für die 21. Ausgabe des Eichelmann Wein-Guide hat die Redaktion fast 13.000 Weine verkostet und 965 Weingüter mit 11.000 Weinen ausgewählt. Deutsche Weine, wohl gemerkt. Die Bestandsaufnahme der besten deutschen Weinerzeuger und ihrer Weine ist alphabetisch geordnet und bietet eine Vielzahl an Informationen: Adressen inklusive E-Mail und Homepage, Inhaber, Rebfläche, Besuchszeiten, eventuell Gutsausschank, dazu ein Kurzporträt der Erzeuger und ihres Programms. Die Weine werden nach dem international üblichen 100-Punkte-System bewertet, das der Autor mit seiner Zeitschrift Mondo in Deutschland eingeführt hat. Zu jedem Wein ist der Preis angegeben, Weine mit besonders gutem Preis-Leistungs-Verhältnis sind hervorgehoben. Jedes Weingut wird für seine Gesamtleistung mit 1 bis 5 Sternen eingestuft. Wichtig für den Verbraucher ist, dass dabei nicht nur Spitzenerzeugnisse vorgestellt und zur Betriebsbewertung herangezogen werden, sondern alle Weine, auch die Einstiegsqualitäten.

Die Redaktion zeichnet wieder Weingüter aus, die ihr besonders aufgefallen sind:

Paul Fürst aus Bürgstadt (Franken) wird für sein Lebenswerk ausgezeichnet. „Denkt man an Spätburgunder und Deutschland kommt vielen Weinfreunden spontan Paul Fürst in den Sinn. Wie kein anderer steht er für feinen Pinot Noir, der es mit den Besten in Burgund aufnehmen kann, die Lagen seiner großen Weine sind heute jedem ein Begriff: Centgrafenberg, Hundsrück oder Schlossberg. Und doch wird man Paul Fürst damit nicht gerecht, denn auch mit Chardonnay, Weißburgunder und Riesling gehört er ebenfalls zur Spitze“ begründet Herausgeber Gerhard Eichelmann die Wahl.

Jochen Dreissigacker aus Bechtheim ist einer der Shooting Stars des letzten Jahrzehnts in Deutschland. Nun zeichnet ihn der renommierte Eichelmann-Weinführer als Weingut des Jahres für die beste Weißweinkollektion aus. Die Rieslinge werden besonders gelobt, nicht nur die Spitzenrieslinge aus den Top-Lagen von Bechtheim und Westhofen, sondern auch der Gutsriesling, der den Verkostern besonders gut gefallen hat, was auch für den Ortsriesling aus Bechtheim gilt. Auch das gute Reifepotenzial der Weine wird ausdrücklich erwähnt. Die Weißburgunder gehören ebenfalls zu den Besten in Deutschland.

Die Brüder Steffen und Andreas Rings werden für die beste Rotweinkollektion ausgezeichnet. Die Spätburgunder werden besonders hervorgehoben, allen voran die beiden Spitzenweine aus den Lagen Saumagen und Felsenberg. Aber nicht nur diese werden von den Kritikern gelobt: „Die Cuvées sind herrlich komplex, besitzen neben Kraft auch Frische und auch mit Spezialitäten wie Syrah und Portugieser können die Brüder immer wieder überraschen“ ist in der neuen Ausgabe zu lesen.

Gut zwei Jahre ist es her, dass Laura Burkhardt und Sebastian Schür ihre ersten Sekte in den Verkauf brachten, und ganz schnell stellt sich der Erfolg ein: In der neuen Ausgabe des Eichelmann wird das kleine Bürgstadter Sekthaus BurkhardtSchür für die beste Sektkollektion in Deutschland ausgezeichnet.

„Wieder ein toller Jahrgang für das Kiedricher Weingut.“ Dies bescheinigen die Kritiker Wilhelm Weil und seinem Team, befinden, dass ein Highlight auf das andere folgt. Mit edelsüßen Weinen hat Wilhelm Weil dem Weingut in den neunziger Jahren zu weltweitem Renommee verholfen. Fast in jedem Jahr wird eine Vielzahl an edelsüßen Rieslingen bis hin zur Trockenbeerenauslese erzeugt, aus dem Gräfenberg, aber auch aus dem Turmberg, Weine für die „gefühlte Ewigkeit“, wie es im Eichelmann heißt. Auch Kabinett und Spätlesen begeistern die Kritiker im Jahrgang 2019, so dass die Auszeichnung als Weingut des Jahres für die beste edelsüße Kollektion die logische Konsequenz ist.

Nur eine einzige Weinlage in Deutschland wird jedes Jahr im Eichelmann-Weinführer als so genannter Klassiker ausgezeichnet, als große Lage, und diese Auszeichnung ging in diesem Jahr an Tim Fröhlich mit der Lage Felseneck in Bockenau. Diese Lage ist fast ganz im Besitz des Weinguts Schäfer-Fröhlich, und es ist auch ein Wein von Schäfer-Fröhlich, der die Größe der Lage dokumentiert, der Riesling Großes Gewächs.

Von Null auf 100 Hundert: Erst seit drei Jahren macht Peter Wagner eigenen Wein im elterlichen Betrieb in Oberrotweil, nun wird er als Aufsteiger des Jahres ausgezeichnet. „Peter Wagner wird ein ganz Großer“, prognostizieren Gerhard Eichelmann und sein Team, loben die Präzision und Eleganz seiner Weine, den mineralischen Druck.

Der Jahrgang 2017 war der erste Jahrgang von Simon Hornstein im elterlichen Betrieb in Nonnenhorn. Seine Familie betreibt hier schon lange Weinbau, direkt am See, baut schon seit zwei Jahrzehnten selbst Wein aus. Als Simon Hornstein nach Beendigung seines Studiums zurück nach Nonnenhorn zurückkam, hat er die Regie im Keller übernommen, setzt konsequent auf Qualität. Was nun im bekanntesten deutschen Weinführer honoriert wird: Der Eichelmann zeichnet Simon Hornstein und das Weingut Hornstein am See als Entdeckung des Jahres aus.

Eichelmann 2021: Die Preisträger

Ehrenpreis für das Lebenswerk

Paul Fürst

Bürgstadt (Franken)

Beste Weißweinkollektion

Weingut Dreissigacker

Bechtheim (Rheinhessen)

Beste Rotweinkollektion

Weingut Rings

Freinsheim (Pfalz)

Beste edelsüße Kollektion

Weingut Robert Weil

Kiedrich (Rheingau)

Beste Sekt-Kollektion

Sekthaus BurkhardtSchür

Bürgstadt (Franken)

Aufsteiger des Jahres

Peter Wagner

Oberrotweil (Baden)

Entdeckung des Jahres

Weingut Hornstein am See

Nonnenhorn (Württemberg)

Klassiker des Jahres

Felseneck Bockenau Riesling GG

Weingut Schäfer-Fröhlich

Bockenau (Nahe)

Eichelmann 2021 . Deutschlands Weine (Gerhard Eichelmann)

1.248 Seiten, Hardcover, durchgängig farbig bebildert

Format 18,4 x 24,8 cm, 35,- €

ISBN: 9783938839522

Mondo Heidelberg

Erscheinungstermin: 3. 11. 2020